Gemeindeverwaltung Struppen
Hauptstraße 48
01796 Struppen
Die Gemeinde Struppen befindet sich in der „Vorderen Sächsischen Schweiz“, linkselbisch im so genannten Rathener Elbbogen.
Alle Vorraussetzungen für einen erlebnisreichen und zugleich erholsamen Urlaub finden Sie in diesem Ort – egal ob Wandern, Bergsteigen oder Radfahren für jeden ist das Richtige dabei. Die sächsische Landeshauptstadt Dresden ist bequem mit der Bahn von Obervogelgesang aus in einer halben Stunde zu erreichen und wartet mit weiteren zahlreichen Highlights auf Ihren Besuch. Sächsische Gastfreundlichkeit und Gemütlichkeit werden sie nach einem erlebnisreichen Tag wohlwollend empfangen und verwöhnen.
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in und um Struppen
Im Jahr 1275 wird das Waldhufendorf Struppen erstmals erwähnt. 1379 wird es der böhmischen Herrschaft Königstein zugeordnet und fällt 1406 an die Markgrafschaft Meißen. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Struppen als Amtsdorf des Amtes Pirna verwaltet mit einer Ausnahme, dem Rittergut, das sich unter adliger Grundherrschaft und unter Ansiedlung einiger Häuser zu einem selbstständigen kleinen Dorf mit dem Namen Kleinstruppen entwickelte. Im Jahr 1822 verlegte man die Soldatenknaben-Erziehungsanstalt aus Annaberg bei Torgau in das Rittergut Kleinstruppen. Etwas später (1895) entstand daraus eine Kadettenschule, die bis 1918 geführt wurde.
Ein weiterer Ortsteil, genannt Neustruppen entstand aus dem schon im 15. Jahrhundert vorhandenen Vorwerk „auf dem Berge“, das seit 1657 als selbstständiges Rittergut nachweisbar ist. Die eigenständigen Orte Kleinstruppen, Amts-Struppen und Neustruppen wurden 1919 zur Gemeine Struppen zusammen geführt.
Struppen besitzt eine sehr schöne Kirche, welche 1668 erbaut und 1736 nochmals erweitert wurde. Die Kirche enthält romanische Elemente und eine Barockorgel von 1720. Im alten Pfarrhaus erinnert eine Gedenktafel an den hier 1758 geborenen Pfarrer und „Pionier der Sächsischen Schweiz“ Wilhelm Lebrecht Götzinger. Dieser gilt als Erschließer der Sächsischen Schweiz und schrieb Bücher wie: "Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amts Hohnstein mit Lohmen, besonders der unter dieses Amt gehörigen Stadt Sebnitz" (1786) und "Schandau und seine Umgebung oder Beschreibung der sogenannten Sächsischen Schweiz" (1804). Ebenfalls im Pfarrhaus zu sehen ist eine Sandsteintaufe aus dem 16. Jhd. Struppen ist Ausgangspunkt für zahlreiche schöne Wanderungen. Der nahe gelegene Rauenstein oder die Bärensteine sind lohnende Ausflugsziele während ihres Aufenthalts in Struppen.
„Ein Tal, ein Berghang, ein Gehölz. Rühre nichts an, keinen Stein, hörst du! Zerstöre nichts, keinen Grashalm, keinen Baum. Lass die Sandkörner an ihrem Platz und die Berge. Alles hat seinen Geist. Was willst du verändern, was könntest du besser machen? Ganz von selbst erhebt sich Abendwind und schließt die Blüten.“
Gemeindegliederung von Struppen
Zur Gemeinde Struppen gehören die Ortsteile Ebenheit, Naundorf, Strand, Struppen-Siedlung, Thürmsdorf und Weißig.
Ebenheit
Ebenheit fand seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1551. Gelegen auf der von Feldern und Apfelplantagen gesäumten Struppener Ebenheit leben in diesem kleinen Dorf heute ca. 100 Einwohner. Ursprünglich gab es in Ebenheit drei Vorwerke und eine im Jahr 1837 erbaute Schule, welche 1954 geschlossen wurde. Das wirtschaftliche Standbein von Ebenheit war die Landwirtschaft. Heute existiert nur noch der ortsansässige Geflügelhof Struppen. Eine steinerne Wegsäule aus der Zeit Napoleons zeugt von der über 450-jährigen Geschichte des Ortes. Einen schönen Blick über das Elbtal bietet der Aussichtspunkt „Pilz“, der sich am Wanderweg von Obervogelgesang kommend in Richtung Struppen befindet. Die große Kreisstadt Pirna liegt nur 2 Kilometer von Ebenheit entfernt.
Naundorf
Naundorf wurde erstmals 1420 zusammen mit Thürmsdorf in einem Lehnsbrief erwähnt. Naundorf liegt zwischen bewaldeten Höhen und Tälern am Fuße der Bärensteine. 1501 hatte der Ort 18 „Ansässige“ – heute leben in der Gemeinde ca. 460 Einwohner. Von 1919 bis zu seinem Tode 1932 lebte und wirkte hier der impressionistische Maler Robert Sterl (1867-1932). In seinem ehemaligen Wohngebäude, welches museal eingerichtet wurde und heute als Robert-Sterl-Haus bekannt ist, sind zahlreiche Bilder und Ateliergegenstände des Künstlers ausgestellt. In Naundorf beginnen einige schöne Wanderwege, so zum Beispiel die Aufstiege zum Großen und Kleinen Bärenstein und der reizvolle Kammweg auf den Rauenstein. Für Bergsteiger bieten über 20 Klettergipfel in allen Schwierigkeitsgraden ein interessantes Betätigungsfeld. Die S-Bahn, die Dampferanlegestelle und das Erlebnisbad in Stadt Wehlen sind bequem von Naundorf aus zu Fuß zu erreichen.
Strand
Strand, gelegen am Ufer der Elbe zwischen Königstein und Rathen, wird erstmal im Jahr 1428 in Zusammenhang mit den „Strannischenn wiesenn“ erwähnt. Anfang des 17. Jahrhunderts errichtete man auf diesem Ortsteil drei Häuser. Ab 1860 gehörte Strand zu Weißig und seit 1994 zur Gemeinde Struppen. Die damaligen Einwohner des Ortes, um 1830, gingen ihren Tätigkeiten als Steinbrecher, Fischer oder Schiffszieher (Treidler) nach. Im stillgelegten Steinbruch an der Kirchleite wurden 1944/45 durch KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter 20 Stollen in die Steinbruchwand getrieben. 5 Gebäude mussten dabei abgebrochen werden - der gesamte Ort sollte liquidiert werden. Seit 1984 feiern die nunmehr 20 Einwohner Anfang Juni ihr „Strandfest“. Außerdem führt der Moldau-Elberadweg von Prag nach Hamburg durch den Ortsteil Strand.
Struppen Siedlung
Der noch relativ junge Ortsteil Struppen-Siedlung entstand erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Fläche der heutigen Siedlung wurde zwischen 1896 und 1904 als Truppenexerzierplatz vom Besatzungskommando der Festung Königstein genutzt. 1919/1920 erfolgte dann die Gründung der Siedlung. Ursprünglich gab es auf dem Gebiet drei Gutshöfe und eine Ziegelei. Einer dieser Höfe war das Gasthaus „Zur Ziegelscheune“, der Familie Wehner, welches 1945 geschlossen wurde. Mit Gründung der Wismut in Leupoldishain 1961 veränderte sich auch das Bild von Struppen-Siedlung. Eine Seilbahn transportierte das gewonnene Uranerz von Leupoldishain nach Rottwerndorf und durchschnitt dabei Ortschaft Struppen-Siedlung im rechten Winkel. 1987 wurde die Wismut-Seilbahn demontiert. Der am höchsten gelegene Ortsteil von Struppen mit seinen ca. 430 Einwohnern besticht durch eine hervorragende Fernsicht und einige schöne Ferienunterkünfte.
Thürmsdorf
Thürmsdorf wurde im Jahr 1420 erstmals erwähnt und liegt cirka 1 km östlich von Struppen am Fuße der Bärensteine 200 m ü. NN. Den Ort durchzieht der Pehnabach, welcher sich im sogenannten Pehna-Fall als höchster Wasserfall der Sächsischen Schweiz mit 20 Meter Fallhöhe wieder findet. Den Mittelpunkt von Thürmsdorf bildet das schlossartige Rittergut mit einer dazugehörigen wunderschönen Parkanlage und einem Rosengarten. Im Schlosspark kann der Besucher die Bronzeplastik „Anbetung“ des norwegischen Bildhauers Stephan Sinding bewundern. Zahlreiche wechselnde Besitzer (19. Jh. von Friesen / le Fevre, ab ca. 1900 Freiher von Biedermann, ab 1932 Baron von Arnim) gehören ebenso zur Historie der Anlage, wie die verschiedenen Funktionen, denen die Anlage diente. Nach dem Krieg fand es seinen Einsatz als Ferienheim und FDGB Erholungsheim. Einen schönen Blick hat man vom Mausoleum (von Biedermann, 1924) über das Elbtal.
Weißig
Weißig wurde erstmals 1431 urkundlich erwähnt und befindet sich ca. 5 km von Struppen entfernt. Der Name ist von wysoki – altsorbisch für hochliegend – abgeleitet und weist auf die Lage des Ortes hin. Gelegen am Ostrand der Hochfläche, welche die Bärensteine und den Rauenstein begrenzt, wurde die Bebauung des Dorfes um eine kleine Quellmulde (Taleinschnitt) angeordnet. Die Höfe der Ortschaft wurden in zwei Bögen um den Kessel des Taleinschnitts erbaut. Den äußeren Bogen bilden dabei die größeren Zwei- und Dreiseitenhöfe. Der innere Bogen wird von kleineren Höfen und Häusleranwesen gebildet. Seit 1993 steht das alte rundplatzartige Reihendorf unter Denkmalschutz. Wirtschaftliches Standbein von Weißig war über viele Jahre die Landwirtschaft. Die reizvolle Lage in unmittelbarer Nachbarschaft der Bärensteine, des Rauensteins und des Rathener Gebietes war bereits Ende des 19. Jahrhunderts Anziehungspunkt für Feriengäste. Unweit von Weißig entfernt findet man den bewaldeten Sandstein des Kulm, mit dem Stein „Kleines Schiff“, nahe der Diebeshöhle, welche im Krieg bis 1945 als Luftschutzkeller diente. Vielleicht besuchen sie Weißig ja zur jährlich stattfindenden Sonnenwendfeier am 21. Juni oder zur Dorfkirmes am ersten Wochenende im September. Der 1677 im Ortsteil Weißig geborene Christian Petzold wurde 1709 zum kurfürstlich sächsischen Kammerkomponist und Organist am Sächsischen Hof für die Sophienkirche in Dresden bestellt. Seinerzeit zählte er zu den größten Meistern des Orgelspiels, neben Bach und Händel.