Liebstadt

Kleinstadt im romantischen Seidewitztal

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Liebstadt befindet sich etwa 15 km südwestlich von Pirna in einem schmalen Talkessel, am Zusammenfluss der Seidewitz mit dem Döbraer Bach, auf etwa 333 m ü. NN.

Die Gemeinde umfasst außerdem den zwischen der Müglitz und der Seidewitz liegenden Höhenrücken. Das heutige Stadtgebiet entstand mit der sächsischen Gemeindegebietsreform von 1994. Mit nur 1400 Einwohnern zählt Liebstadt zu den kleinsten Städten Sachsens. Die Geschichte der Stadt ist untrennbar mit dem Schloss Kuckuckstein verbunden.

Sehenswürdigkeiten in Liebstadt

Besuchen Sie den kleinen aber charmanten Ort Liebstadt, dann planen Sie unbedingt Zeit für einen Besuch auf Schloss Kuckucksstein ein.

Die Burg wurde vermutlich bereits unter Heinrich I. zwischen 930 und 940 erbaut und beherrschte damals die Handelswege von Pirna über das Seidewitztal, weiter auf der Alten Dresden Teplitzer Poststraße, über den Kamm des Osterzgebirges, nach Kulm in Böhmen.

Im Laufe der Jahre gehörte das Schloss verschiedenen Besitzern, unter anderem Otto von Dohna (13. Jhd.), Günther und Heinrich von Bünau (1410) und im Jahr 1774 wurde es von Hans Carl August von Carlowitz ersteigert und blieb im Besitz der Familie Carlowitz bis 1931.

Selbst Napoleon nächtigte am 9. September 1813 im Schloss Kuckucksstein, nachdem er von den Höhen nördlich von Liebstadt den Rückzug des Gegners beobachtet hatte. Seine Streitmacht verfügte noch über 400.000 Franzosen, die in Stadt und Umgebung lagerten.

Das Schloss Kuckucksstein bietet Führungen, diverse Veranstaltungen, ein Heimatmuseum zur Geschichte und selbst ein Schlossgespenst trifft man hier mit etwas Glück an.

Liebstadt besitzt eine spätgotische, flachgedeckte Saalkirche (Ev.-Luth.) aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenraum ist u. a. ausgestattet mit einer Sandstein-Renaissance-Kanzel (1577), einem wertvollen dreiteiligen Altar (1673) mit Bildtafeln eines niederländischen Meisters sowie eines spätgotischen Sternengewölbes.

Die Ruine einer der letzten Windmühlen im Osterzgebirge findet man an der Straße nach Döbra – die Turmwindmühle war bis 1870 in Betrieb.

Rings um die erstmals 1555 urkundlich erwähnte heute denkmalgeschützte Schneckenmühle (Wassermühle), findet man ein Kinderferienlager, betrieben vom Kinderdorf Schneckenmühle e. V.

Einen Ausflug wert sind die markanten Erhebungen, wie z. B. die Napoleonschanze bei Herbergen (428 m ü. NN), der Käferberg (414 m ü. NN), der Galgenberg (427 m ü. NN), der Ziegenrücken (453–499 m ü. NN) und einige namenlose Erhebungen im Süden (bis 595 m ü. NN).

"Ein Kopf ohne Gedächtnis ist eine Festung ohne Besatzung." — Napoleon I. Bonaparte, *1769 - †1821, französischer Feldherr und Politiker, Kaiser der Franzosen von 1804 - 1814/15

Gemeindegliederung von Liebstadt

Liebstadt besteht aus den Ortsteilen Waltersdorf, Döbra, Berthelsdorf, Herbergen, Seitenhain, Großröhrsdorf und Biensdorf. Wie alle Dörfer der Region sind auch diese Ortsteile größtenteils im 13. Jahrhundert als Waldhufendörfer entstanden.

Waltersdorf

Waltersdorf ist eine kleine Landgemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz, welche als typisches Waldhufendorf seit 1994 zu Liebstadt gehört.

Döbra

Döbra, gelegen im Tal des Döbraer Baches, ist etwa 585 Hektar groß und ebenfalls seit 1994 ein Ortsteil von Liebstadt. 1376 wurde der Ort erstmals als Dobrano erwähnt. Aus dem slawischen abgeleitet soll dies so viel heißen wie Gutes Wasser (dobre = gut, voda = Wasser). Die Bezeichnung trifft ursprünglich auf den Döbraer Bach zu, dessen Name auf das Dorf übertragen wurde. Der Ort wird von zahlreichen Drei- und Vierseitenhöfen geschmückt, was auf die bis in die jüngste Vergangenheit betriebene Landwirtschaft hin weißt. Außerdem besitzt Döbra eine Kirche mit spätgotischen Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Bereits 1346 erwähnt, wird die Kirche nach ihrer Zerstörung 1507 neu errichtet. Zu sehen sind eine farbenfrohe Innenausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert, eine bemalte Holzdecke und ein zinnernes Taufbecken aus dem Jahre 1618.

Berthelsdorf

Das erst 1455 erwähnte Berthelsdorf liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von Liebstadt. Die Grundherrschaft lag 1551 beim Rittergut Liebstadt und im Jahr 1696 gehörte der Ort zum Amt Pirna. Das Waldhufendorf wurde 1973 nach Liebstadt eingemeindet.

Herbergen

Zwischen der Seidewitz und der Bahre erstreckt sich eine Hochfläche (380 m ü. NN), ca. 2 km nördlich von Liebstadt, auf der die Gemeinde Herbergen liegt. Nördlich und südlich  davon verlaufen zwei Porphyrzüge - der so genannte Käferberg (414 m ü. NN) und die Napoleonschanze (428 m ü. NN).

Den Grundherren von Liebstadt auf Schloss Kuckuckstein unterstellt, war das Waldhufendorf auch kirchlich und schulisch stets Liebstadt zugeordnet.
Im Jahre 1813 während der Napoleonischen Freiheitskriege befand sich das Kriegslager der französischen 44. Division zwischen Borna und Herbergen. Noch heute sind Reste von den Feldbefestigungen auf dem Käferberg bzw. Hutberg erkennbar. In Erinnerung an Truppenbeobachtungen auf den Anhöhen um Herbergen durch Napoleon I. selbst, erhielt dieser südlich von Herbergen gelegene Bergrücken den Namen Napoleonschanze.

Seitenhain

Seitenhain ist ebenfalls eine kleine Landgemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz, welche als typisches Waldhufendorf seit 1973 zu Liebstadt gehört.

Großröhrsdorf

Großröhrsdorf – um 1347 erstmals erwähnt als Rudigersdorf, gehört das Waldhufendorf seit 1994 zu Liebstadt, einschließlich des Ortsteils Oberschlottwitz.

Biensdorf

Biensdorf liegt etwa 5 km nördlich von Liebstadt auf einem Höhenzug zwischen Seidewitz und Müglitz. Der Ort gehört seit 1950 zu Großröhrsdorf, welcher nunmehr seit 1994 zu Liebstadt gehört. Urkundlich das erste Mal 1347 als Behemersdorf erwähnt, handelt es sich um ein platzartiges Reihendorf mit Waldhufenflur.

Zu Biensdorf gehört außerdem das ehemals eigenständige Dorf Lochau, eine kleine nur aus drei Höfen bestehende Siedlung im Tal, des von Biensdorf zur Seidewitz hin abfallenden Lochaugrundes, auch Biensdorfer Tälchen genannt. Eine im Seidewitztal gelegene Häusergruppe gehört ebenfalls zum Ort Biensdorf wahrscheinlich entstanden in Zusammenhang mit den sich östlich anschließenden über Nenntmannsdorf bis Borna erstreckenden Kalklagern.
Hauptwirtschaftszweig in Biensdorf war die Landwirtschaft, wie noch heute einige gut erhaltene Dreiseitenhöfe bezeugen. Zusätzlich zur Landwirtschaft ist die Kalkförderung seit 1596 durch die Nennung eines Kalckberg bei Nentmannsdorf belegt. Bis ca. 1927 wurde im Biensdorfer Kalkberg in den bis zu 20 m tiefen Kalklagern, aktiv Kalk abgebaut.

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