Start der Wanderung ist die Friedenlinde in Lohmen. Mansollte sich nicht täuschen lassen, die Friedenslinde ist der kleine Baum in derMitte des Platzes.
Die Linde in dem Vorgarten ist, laut der Hausbesitzerin,zwar noch älter, aber halt nicht die Friedenslinde. Leider hat an derUrsprungslinde der Zahn der Zeit stärker genagt und deshalb gibt es jetztdiesen kleinen Nachfolger. Die Wanderung geht auf der gelbenWanderwegmarkierung aus dem Dorf heraus. Zuerst geht der Weg über ein Feld, aufdem man erstklassig nach Pirna hinüber blicken kann, dann muss man nur dieStraße nach Wehlen überqueren und leider danach ein kleines Stück auf einerStraße weiterwandern. Zum Glück ist es nur die Zufahrtsstraße der kleinenOrtschaft Uttewalde und damit ist der Verkehr nur sehr gering. Der markierteWeg führt quer durch die Ortschaft, gleich runter in den Uttewalder Grund. DerAbstieg in das Tal erfolgt über eine schmale Treppe. Im Grund angekommen gehtes nach rechts, auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich weiter. Der UttewalderGrund ist ein sehr schönes Tal der Sächsischen Schweiz. Dadurch dass dieFelswände sehr nah beieinander stehen, ist das Klima in der Schlucht immeretwas frischer als draußen. Die Flora hat sich dieser kühleren Umgebungangepasst. Sehr unterhaltsam ist, dass an einigen Felsen irgendwelche in Tafelnin den Stein gemeißelt sind. So ist gleich beim Einstieg in den Grund eineGedenktafel für den Heimatdichter Bruno Barthel (1885 - 1958). Ein paar Meterweiter befindet sich eine Inschrift im Felsen für einen Gust. Heynholds (1862).Der Höhepunkt dieser Tafel- Orgie ist der Freundschaftstein am Ende desGrundes. Hier sind gleich einige kleinere Tafel in den Felsen gemeißelt. Bevorman aber am Ende des Grundes ankommt, passiert man aber noch das Felsentor.Hier sind vor weit vergangenen Zeiten mehrere Felsblöcke in die Schluchtgestützt und kurz vor dem Boden hängen geblieben. Diese Stellen sind voneinigen Malern auf Papier festgehalten worden. Bis jetzt sind mir drei Malerbekannt, Ludwig Richter (1803-1884), Franz Hablitschek (1824-1867) und CasparDavid Friedrich (1774-1840). Im Gegensatz zu einem eiligen Foto sehen diesegemalten Bilder immer viel schöner aus und fangen den Grund viel besser ein. Amschon beschriebenen Freundschaftsstein geht es weiter ins Tal hinunter, jetztaber auf der nächsten Wanderwegmarkierung roter Punkt.
Der Weguntergrund wandelt sich von einem kleinen Weg ineinen gut ausgebauten Forstweg und im unteren Teil des Wehlener Grundes in eineasphaltierte Fahrstraße, die aber für den normalen Straßenverkehr gesperrt ist.Wer lieber auf einem kleineren Pfad, als auf dem Asphalt weiterspazierenmöchte, der hat ab dem Beginn des Fahrstraße einige Hundert Meter dieMöglichkeit auf der rechten Bachseite über einen Pfad zu spazieren. Der Wegführt über eine kleine Brücke wieder zurück auf die Straße. Der Pfad ist auchganz hervorragend dazu geeignet, dass Kinder auf dem Pfad toben und die Elterndas Geschehen von der Straße beobachten können. Die Ortschaft Wehlen erreichtman oberen Ende, wo eine Informationstafel noch mal über den Uttewalder Grundein paar Details darstellt. Wenn man sich vor der Brücke über den Bachlauflinks hält, dann erreicht man den Marktplatz ohne auf einer echten Fahrstraßeunterwegs zu sein.
Den Marktplatz überquert diagonal man, um rechts neben derKirche auf das Elbeufer zu stoßen. Auf dem Elbeweg geht es flussaufwärts. Vondem Weg hat man einen sehr schönen Blick in das Elbetal vor sich. Am linkenWegesrand steht noch ein altes Bauwerk, das die Häuser von Wehlen vor Eisgangund Treibgut bei Hochwasser schützte. Dieses Bauwerk wird Habe genannt. Es gehtnoch ein paar Meter weiter über den Elbeweg, bis zum letzten Haus, dass gleicham Weg steht. Hinter dem Haus geht es nach links den Hang hoch. Ausgeschildertist der Weg mit Hinweis auf den Schwarzberggrund, den Steinernen Tisch und dieBastei. Der Weg geht ungefähr 250 Meter den Berg hoch, bis nach rechts derHaldenweg abzweigt. Dieser Pfad ist ein relativ unbekannter Weg der vorderenSächsischen Schweiz und dadurch auch sehr leer. Der Pfad führt die ganze Zeitan der Unterseite der Weißen Brüche entlang. Wirklich überraschend finde ichimmer wieder auf dem Pfad, welche Mengen an kleinen Häusern hier obenherumstehen. Ich schätze mal, dass die alle irgendwann mal was mit denSteinbrüchen im Hintergrund zu tun hatten und heutzutage als nette kleineWochenendhäuser genutzt werden. Nur wenige von denen sehen wirklich unbewohntaus. Ich stelle es mir immer etwas sehr anstrengend vor, zu den Häuschen seinenWocheneinkauf hoch zu zerren. Kurz vor der Ortschaft Rathen kommt der Haldenwegwieder auf den Elbeweg herunter. Damit sieht man, dass man auch von Wehlen nachRathen einfach nur auf dem Weg hätte weiterspazieren können, aber das machtüberhaupt keinen Spaß und man müsste sich die ganze Zeit den Weg mit denRadfahrern teilen.
In Rathen erreicht man wieder mal einen markiertenWanderweg. Es geht nach links auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich einpaar Meter am Bachlauf entlang. In Rathen merkt man deutlich, dass man hier aufganze Touristenhorden eingestellt ist. Es gibt einige kleiner Gaststätten undeine ganze Ansammlung von diesen Souvenirläden. Ganz besonders viel Betrieb istin der Ortschaft, wenn in der Felsenbühne Rathen (www.felsenbuehne-rathen.de)irgendetwas Tolles ausgeführt wird. Am Hotel Amselgrundschlösschen(www.amselgrundschloesschen.de) geht es nach links den Berg hoch. Der Wegsteigt über einige Stufen zur Bastei auf. Die Bastei ist eine derHauptattraktionen der Sächsischen Schweiz und das merkt man auch an denBesucherzahlen hier oben. Der Weg verläuft einmal über die alte Steinbrücke bisauf die andere Felsseite. Man folgt weiterhin der blauen Wegmarkierung undkommt schon nach sehr kurzer Zeit in ruhigere Bereiche des Basteigebiets. Diemeisten Touristen treiben sich wirklich nur auf den asphaltierten Wegen herumund damit ist der weitere Weg in Richtung Schwedenlöcher wieder angenehmer. DerBereich der Schwedenlöcher ist eine enge Felsschlucht, die wunderbarverschlungen vom Felsplateau herunter führt. Der Uttewalder Grund und dieSchwedenlöcher haben einiges gemeinsam, beide sind eine sehr enge Schlucht, inbeiden gibt es ein Felstor durch einen abgestürzten Felsen und beide besitzendas gleiche Klima.
Nachdem man die Schlucht der Schwedenlöcher hinter sichgelassen hat, erreicht man den Wanderweg zwischen dem Amselfall und dem Amselsee.Es geht weiterhin auf dem blau markierten Weg nach links zum Amselfall. DerAmselfall ist ähnlich wie der Lichtenhainer Wasserfall einer dieser seltsamenWasserfälle, die nur auf Aufforderung richtig sprudeln. Beide Wasserfällewerden von einer Gaststätte betrieben, aber nur der Amselfall hat auch nocheine Informationsstelle des Nationalparks. Der Weg verläuft weiterhin durch dieSchlucht des Amselgrundes den Berg hoch. Am Ende des Aufstiegs erreicht man dieOrtschaft Rathewalde. Hinter dem Parkplatz an der Kirche biegt man nach rechtsab, um dem Schild nach Hohnstein bzw. dem Hockstein zu folgen. Auf dieserOrtstraße geht es 160 Meter, bis die erste Straße wieder nach links abbiegt.Auf diesem Feldweg geht es hinter der Ortschaft in die Richtung der Fahrstraßezwischen Rathewalde und der Hocksteinschänke. An der Straße angekommen muss manleider ein paar Meter an der Straße entlang wandern. Vor dem Teilstück hat esmir ziemlich gegraut, da hier normalerweise starker Autoverkehr herrscht. Abererfreulicherweise ist rechts neben der Straße ein neu angelegter Schotterpfad,damit ist dieses Teilstück dann doch gar nicht so schlimm gewesen. Der Pfadführt fast bis zur Hocksteinschänke. Die seltsame Kreuzung an derHocksteinschänke muss man irgendwie diagonal überqueren. Ich empfehle gleichdie erste Straße rechts zu gehen (also dem Schild Bad Schandau folgen) und danndie nächste Möglichkeit wieder nach links. Damit erreicht man die große Straße,die am Wochenende ihrem Namen alle Ehre macht: ehemalige Rennstrecke. DieStraße schlängelt sich mit zwei Spuren den Berg hoch und ist damit extrembeliebt bei Motorradfahrern. Von der Kreuzung muss man aber höchstens 100 Meternach rechts bis zum Parkplatz gehen. Auf der anderen Seite des Parkplatzesstartet der blaue Strich in die Richtung Hockstein. Der Hockstein isterstklassiger Aussichtpunkt auf Hohnstein und das ruhige Polenztal.Normalerweise ist auf der Aussicht ziemliche Ruhe nur von Zeit zu Zeit werdenauf dem Parkplatz Busladungen Touristen ausgekippt, die dann den Ausblick mitgenießen.
Vom Hockstein erfolgt der Abstieg ins Polenztal durch dieziemlich lange Felsspalte. Hier hoffe ich immer, dass mir keiner entgegenkommt, sonst müsste mindestens einer in eine Ausweichposition verschwinden.Ganz besonders unterhaltsam dürfte es werden, wenn zwei Wandergruppen sich hiertreffen sollten. Dann muss eine den Rückzug antreten. Bis jetzt hatte ich immerGlück, egal ob ich nach oben oder talwärts gegangen bin, es ist mir noch niejemand entgegen gekommen. Der Weg führt auf einem eindeutigen Weg bis runterins Polenztal. Unten angekommen folgt man weiterhin der Wanderwegmarkierungnach rechts. Bis zum Gasthaus "Zum Polenztal" ist der Weg einbreiterer Weg, der auch von Autos mit genutzt werden darf. Hinter dem Biergartender Gaststätte geht es nach links denn Berg hoch in die Richtung Hohnstein. DerWeg steigt auf einem leicht holprigen Weg bis hoch zu den Wänden des altenBärengeheges. Die alte Mauer ist auch heute noch sehr deutlich zu sehen. DerWanderweg kommt unterhalb des Rathauses nach Hohnstein rein. Von dort folgt maneinfachheitshalber der blauen Markierung weiterhin, um in einem kleinen Bogendurch die Ortschaft in die Richtung Brand geführt zu werden. Über dieBrandstraße verläuft der weitere Wanderweg bis zur Brandaussicht. An derAussicht hat man einerseits die Möglichkeit sich relativ billig zu erfrischenund ein paar Kalorien zu sich zu nehmen, andererseits das wichtigere, man hateinen fantastischen Ausblick ins Polenztal, nach rechts auf die vordere SächsischeSchweiz und nach links auf die hintere Sächsische Schweiz.
Nach dieser Pause geht es weiter auf der blauenWegmarkierung. Wenn man von der Aussicht kommt, geht der Weg gleich hinter derGaststätte nach rechts zu den Brandstufen. Dieser Abstieg zieht sich riesiglang hin, wenn man ihn bergaufwärts geht, da über 850 Stufen denHöhenunterschied bewerkstelligen. Zum Glück geht es nur die Stufen nur alsAbstieg und so ist es bei weitem nicht so anstrengend. An der Fahrstraße imTiefen Grund angekommen, geht der markierte Weg an der Straße entlang. Da ichdiesen Weg einfach nicht so besonders toll finde, empfehle ich gleich auf dergegenüberliegenden Straßenseite auf dem Ochelweg weiter zu gehen. Der Wegschlängelt sich die ganze Zeit oberhalb der beiden Straßen (Straße im TiefenGrund und im Ochelgrund) an den Felsen entlang. Da der Weg ziemlichschlangenlinienförmig verläuft, ist der Weg natürlich länger. Wenn man untenauf der Straße entlang wandert, dann ist der Weg zwischen Brandstufen undKohlmühle 3,5 Kilometer lang und wenn man oben über den Ochelweg wandert, dannist Weg 4,8 Kilometer lang. Für diese Mehrkilometer von 1,3 Kilometer würde ichimmer empfehlen auf dem oberen Weg entlangzugehen. Ganz besonders wo keinerleiSpuren von Malern im Bereich der Straße zu finden sind. Der Weg geht also obenüber den Ochelweg, der leider keine Wanderwegmarkierung besitzt. Trotzdem istder Wegverlauf super einfach, man geht einfach auf dem breiten Weg bis nacheiniger Zeit die Wanderwegmarkierung roter Strich rechts den Kohlichtgrabenherunter geht. Im Winter bilden sich im Kohlichtgraben riesige MengenEiszapfen. Diese Eiszapfen sind nicht so mächtig wie in der Gautschgrotte unddamit für die Eiskletterer uninteressant, aber dafür sich es wirklich viele.Der Kohlichtgraben endet knapp oberhalb von Kohlmühle auf einer Straße. Aufdieser Straße geht es runter bis in die Ortschaft Kohlmühle. Gleich zum Anfangsteht eine uralte Turmuhr. Normalerweise sind diese kleinen technischenWunderwerke in irgendwelchen Gebäuden versteckt, aber hier steht eine in einemgläsernen Kasten mit einer sehr guten Erklärungstafel und so kann man siehervorragend bestaunen.
Auch in Kohlmühle geht es auf der roten Wanderwegmarkierungweiter. Der Weg verläuft quer durch die kleine Ortschaft und geht knapp vor demLinoleumwerk (www.likolit.de) über die Sebnitz und dann rechts neben denBahnschienen entlang. Der Weg verläuft durch das sehr ruhige Sebnitztal. Zuerstnoch eingegrenzt durch die Bahntrasse aber schon nach ein paar Metern geht esüber mehrere große Wiesen und dann kurz vor der Buttermilchmühle den Berg dasletzte Mal hoch nach Altendorf. In Altendorf endet die erste Etappe desMalerweges und kann aber über den Malerweg Teil 2 bis nach Schmilka fortgesetztwerden.
Diese Wanderung ist bis jetzt für mich die längste Wanderungmit den meisten Höhenmetern gewesen. Dabei sind das nur 30 Kilometer und meinRespekt vor den Leuten die innerhalb eines Tages 100 Kilometer schaffen wächstvon Tag zu Tag. Aber die Strapaze hat sich gelohnt, da es doch sehr vieleschöne Motive zu sehen gab. Ich war aber nach der Wanderung ziemlich kaputt unddachte eigentlich nicht, dass ich am nächsten Tag schon die zweite Etappewandern könnte. Aber es ging dann doch, wie man hier lesen kann.